Heidelberg schlägt Flächen für Windkraft vor und erfüllt damit den Auftrag des Landes

Hoher Nistler, Weißer Stein, Lammerskopf und Flächen in der Ebene

In Heidelberg sollen – wie in ganz Baden-Württemberg – aus Klimaschutzgründen mehr Windkraft- und Photovoltaikanlagen entstehen. Die Regionalverbände haben den Auftrag, bis zum Jahr 2025 eine Mindestfläche als Vorranggebiete dem Land Flächen für den Ausbau der Wind- und Sonnenenergie, genauer der Freiflächenphotovoltaik, planerisch zu sichern. Heidelberg muss – wie andere Kommunen auch – im Verband „Region RheinNeckar“ eine bestimmte Flächengröße beitragen.

Mit eigenen Flächenvorschlägen bleibt die Stadt Heidelberg Herrin des Verfahrens: Nur auf diese Weise kann die Stadt den Ausbau von Windenergie auf dem Stadtgebiet steuern und zur Erreichung des Flächenziels beitragen. Wird das Flächenziel nicht erreicht, können auf allen Flächen der Gemarkung Windkraftanlagen entstehen. 

Standort-Vorschläge für Windkraft

Die Stadtverwaltung hat in der Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am 20. September 2023 darüber informiert, dass sie die Flächen Hoher Nistler, Weißer Stein und Lammerskopf für die Prüfung vorgeschlagen hat. Die Gemeinderäte haben entschieden, dass zusätzlich Flächen in der Ebene – rund um den Grenzhof, im Kirchheimer Süden und in Richtung Oftersheim – in das Verfahren aufgenommen werden sollen. Die Rückmeldefrist endet am heutigen Donnerstag, 21. September 2023. Hintergrundinformationen sind im Gremieninformationssystem der Stadt zu finden unter www.gemeinderat.heidelberg.de > Kalender > 20. September, Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität > TOP 6: Teilregionalplan Wind- und Solarenergie.

Standort-Vorschläge für Solarkraft

Des Weiteren schlägt die Verwaltung insgesamt vier Areale für Solarkraft vor: eine Fläche am Grenzhof für Freiflächen-Photovoltaik und drei weitere Flächen für Agri-Photovoltaik (Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte und Solarstromproduktion auf ein und derselben Fläche).

In der Ausschuss-Sitzung am 20. September ist außerdem beschlossen worden, dass die Verwaltung über das weitere Verfahren öffentlich informieren soll. Es soll unter anderem einen Runden Tisch zu naturschutzrechtlichen Fragen rund um das Thema Windkraft geben. Der Runde Tisch soll regelmäßig prozessbegleitend tagen und sich aus Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzverbänden zusammensetzen.

Heidelberg erreicht vorgegebenes Flächenziel

Heidelberg kann mit diesen Flächen das vorgegebene Flächenziel erreichen. Der Regionalverband wird die Vorschläge prüfen, die Flächen festlegen und daraus die sogenannten Teilregionalpläne Windenergie und Solarenergie erarbeiten.

Der Regionalverband erarbeitet eine Flächenkulisse für das gesamte Verbandsgebiet anhand von festgelegten Kriterien. Ziel ist es, entsprechend den Bundes- und Landesvorgaben 1,8 Prozent der der Landesfläche für Windenergienutzung und 0,2 Prozent der Landesfläche für Freiflächenphotovoltaik auszuweisen. Die Planungen sollen bis Ende 2025 von allen Regionalverbänden in Baden-Württemberg abgeschlossen sein.

Aktuell hat die Landesanstalt Forst Baden-Württemberg (Forst BW) bereits eine Fläche am Lammerskopf zur Errichtung von Windkraftanlagen in einem Bieterverfahren europaweit ausgeschrieben (www.heidelberg-windenergie.de). Eigentümer der Fläche ist das Land Baden-Württemberg.

Die Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg

Die Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg verlangen einen konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien – Strom und Wärme sollten vollständig aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dabei hat die Windkraft mit der Photovoltaik das größte Ausbaupotential und eignet sich besonders, da die Windenergie den höchsten Stromertrag im Winterhalbjahr liefert.