Rad- und Fußverbindung über den Neckar

Zwei Brücken, ein Ziel: eine Verbindung vom Neuenheimer Feld bis in die Bahnstadt

Schnell und komfortabel von Bergheim ins Neuenheimer Feld radeln, gemütlich über den Neckar schlendern, das wird mit der neuen Rad- und Fußverbindung über den Neckar, die zwischen der Ernst-Walz-Brücke und dem Wieblinger Wehr liegen wird, in ein paar Jahren möglich sein. Die Brücke wird in Zukunft für Radfahrer, Fußgänger und beeinträchtigte Personen eine attraktive Verbindung zwischen den südlichen und südwestlichen Stadtteilen und dem Neuenheimer Feld– oberhalb der stark von motorisiertem Verkehr genutzten Wege verlaufen. Der Vorentwurfsplanung der Brücke und der Freianlagen sowie die Planung der Verkehrsanlagen wurden im letzten Stadtentwicklungs- und Bauauschuss am 17. Oktober 2023 zugestimmt und geht nun in den Gemeinderat am 16. November 2023. Schritt für Schritt wird die Brücke konkreter, so kann nach weiteren Gutachten und Untersuchungen der Antrag auf Planfeststellung beim RP Karlsruhe eingereicht werden und die Planung weitergeführt werden.

Visualisierung Rad- und Fußweg
Der Siegerentwurf sieht eine zurückhaltend gestaltete Brücke vor, die künftig Bergheim und das Neuenheimer Feld verbindet. Der Rad- und Fußverkehr soll auf der Brücke getrennt geführt werden. Bei einer Gesamtbreite von über sechs Metern können sich auf dem Radweg drei Räder begegnen.

 „Die Rad- und Fußverbindung ist ein enormer Gewinn für all jene, die schnell und komfortabel von den südwestlichen Stadtteilen ins Neuenheimer Feld gelangen wollen. In Verbindung mit der Gneisenaubrücke entsteht hier eine Querung über die Schnellstraße B37 und den Neckar, die nicht nur den Radverkehr innerhalb unserer Stadt entlastet, sondern auch essentiell ist für die zwei Radschnellverbindungen von Heidelberg nach Schwetzingen und Mannheim“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Wichtiges Zusammenspiel mit Gneisenaubrücke – Ausbau des Radwegenetzes

An die neue Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar mit Querung der B 37 und Vangerowstraße wird sich die im Bau befindende Gneisenaubrücke anschließen. Der Bau der Gneisenaubrücke hat im September begonnen und wird voraussichtlich Ende Februar 2025 fertiggestellt sein. Beide Verbindungen sind Bestandteil einer neuen Fahrradhauptachse. Zum einen wird sie die stark wachsenden Stadtteile im Süden mit dem Neuenheimer Feld im Norden, mit seinen vielen Klinik- und Universitätseinrichtungen, verbinden. Zum anderen soll in der Bahnstadt die zukünftige Radschnellverbindung zwischen Schwetzingen und Heidelberg an diese Achse anschließen und in Bergheim die geplante Radschnellverbindung zwischen Mannheim und Heidelberg.

Gestaltung der Brücke: Schlangenförmig über den Neckar

Visualisierung Rad- und Fußweg

Im Juli 2020 hat das Team schlaich bergermann partner, LAVA Berlin und Latz + Partner den ersten Preis beim zweistufigen Planungswettbewerb zur Gestaltung der neuen Brücke gewonnen. Der Siegerentwurf sieht eine zurückhaltend gestaltete Brücke vor, die mit einer großzügig geschwungenen Linienführung vom Ochsenkopf kommend entlang des östlichen Randes des sogenannten Gneisenauplatzes durch die Wipfel der weitgehend erhaltenen Bäume führt. Der Rad- und Fußverkehr sollen auf der Brücke getrennt geführt werden. Bei einer Gesamtbreite von über sechs Metern können sich auf dem Radweg drei Räder begegnen und auch der Fußweg erhält eine komfortable Breite mit taktiler Trennung zum Radverkehr.

Gestaltung der Freiräume auf Planungsebene

Auch die Freiräume rund um die Rad- und Fußverbindung wurden in die umfangreichen Planungen und Voruntersuchungen miteingebunden. So soll am nördlichen Brückenkopf, auf Seite des Neuenheimer Feldes, ein Platz mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten bis an den Neckar entstehen und den Campusnutzern als zukünftige Erholungsfläche dienen. Auf der Freifläche zwischen B 37 und Vangerowstraße wird der Gneisenaupark entstehen: ein Ort mit diversen Freizeitangeboten, wie einem Pumptrack oder einer Calisthenics-Anlage unter der Brücke. Zwischen dem südlichen Ende der Brücke und der Gneisenaubrücke entsteht eine prominente platzartige Fläche, die die Brücken verbindet und gleichzeitig Auftakt und Zugang zur Ochsenkopfwiese ist. Mit Sitzmöglichkeiten und dem weitest gehenden Erhalt des Baumbestands auf der Ochenkopfwiese wird ein neuer Aufenthaltsraum geschaffen. Mit insektenfreundlicher und ausreichender nächtlicher Beleuchtung wird sowohl dem Umweltschutz als auch der Prävention von eventuellen Angsträumen vorgesorgt.
Im Gemeinderat wurde darüber hinaus beschlossen, dass am Gneisenauplatz auch eine öffentliche Toilette entstehen soll.

Zweistufiger Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung

In den Jahren 2018 bis 2020 fand ein internationaler Planungswettbewerb statt, in welchem unterschiedliche Vorschläge für die neue Brücke und die angrenzenden Freiflächen diskutiert und bewertet wurden. Die Bürgerschaft und wichtige Interessensgruppen (Stadtteilvereine, Bezirksbeiräte, Universität, Beirat für Menschen mit Behinderungen, ADFC, Interessengemeinschaft Rad, Interessengemeinschaft Fuß) wurden mittels Bürgerbeteiligung intensiv eingebunden. Der Prozess wurde gesteuert und begleitet von der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg in enger Kooperation mit der Stadt Heidelberg. Bedürfnisse und Erfahrungen von künftigen Nutzerinnen und Nutzern sowie Anwohnerinnen und Anwohnern wurden so rechtzeitig in die Planung mit eingespeist.

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